Anlässe

Donatoren-Club Mitglieder besichtigen die «Nuova Valascia»

 

 

«Ambris grösstes Projekt nimmt Gestalt an»

 

Mit einer Kapazität für 6775 Zuschauerinnen und Zuschauer, den steilen Steh- und Sitzplatztribünen, der modernen Architektur, einem stark ausgebauten Gastroangebot und einer grossen Kapazität an Parkplätzen steht das neue Stadion des HC Ambri-Piotta für einen grossen und wichtigen Schritt in die Zukunft des Vereins. Die Vorfreude auf ausgelassene und spannende Eishockeyspiele im neuen Stadion ist riesig. Der Saisonkartenverkauf ist prächtig angelaufen. Es ist das grösste Projekt in der Geschichte des HCAP: Das neue Stadion - La Nuova Valascia. Vom Spatenstich kurz vor Weihnachten 2019 bis heute ist auf der Stadionbaustelle viel passiert. Denn mit dem Baubeginn konkretisierte sich ein Projekt, über das fast 25 Jahre diskutiert und gestritten wurde. Dies weil die bestehende und legendäre Valascia an einem lawinengefährdeten Ort steht und so nicht restauriert werden darf. Um weiterhin in der National League spielen zu dürfen, gab es nur eine Möglichkeit, die eines Neubaus. Und vor diesem standen am vergangenen Donnerstagabend 90 Mitgliedern des Donatoren-Club dc-hcap. Der HCAP hatte die Deutschschweizer Donatoren zu einer rund stündigen Führung eingeladen, um einen ersten reellen Blick in das neue Stadion zu erhaschen. In sechs 15er Gruppen, ausgestattet mit einem Bauhelm, ging es dann nach einer kurzen Begrüssung von dc-hcap Präsident Michael Gisler und Marketingchef Adrian Gassmann mit den Guides auch voller Erwartungen ins neue Stadion. Adrian Gassmann sorgte für auch für die ersten Lacher als er die wohl drei brennendsten Fragen gleich schon im Vorfeld der Führung beantwortete. «Wir sind im Zeitplan, auch wenn um 18 Uhr kein Bauarbeiter mehr da ist. Wir haben die Kosten im Griff. Und nein, das neue Stadion hat noch keinen Namen». Sogar Ambri CEO Nicola Mona, Marco Rigoni vom Merchandising und Lucy Beffa welche für das Ticketing verantwortlich ist liessen es sich nicht nehmen die Mitglieder des Donatoren-Clubs durch die neue Ambri Heimstätte zu führen.
Helm auf und los geht es


Wer vor ein paar Wochen bereits am Live-Stream teilnahm, wo HCAP Vize-Präsident Massimo Frigerio virtuell durchs Stadion führte, kannte wohl einige markante Punkte wieder, aber nicht dessen Ausmass und die Dimensionen im Eins zu Eins. Auf eine zu kleine Dimension wurden die Besucher gleich beim Eintreten in die Halle hingewiesen. Diese Einfahrt ist zu tief geraten, wollte man doch gleich mit Sattelschleppern in die Halle fahren können, um bei Konzerten oder Events Material anzuliefern. So wurde Stockwerk um Stockwerk erkundet und man konnte teilweise schon gut erahnen wo was und wie zu stehen kommt. Als dann eine Gruppe bei der nun riesigen Ambri Garderobe Halt machte, konnte ein Guide es sich nicht verkneifen in einem sarkastischen Unterton die Dimension und den schicken Ausbau zu kommentieren. Er war der Meinung, dass die Garderobe kein zweites Wohnzimmer darstellen darf, denn so werden die Spieler nicht mehr bissig und verlieren ihre Bescheidenheit. Immer wieder wurden von den Mitgliedern auch Fragen gestellt. Kompetent wurden diese dann auch von den sechs Guides beantwortet. So erfuhren die 90 Ambri-Fans, dass bereits 9 von den 11 Logen für die kommenden drei Saisons vermietet werden konnte. Erfreulicherweise konnte dabei auch eine Loge in die Deutschschweiz vermietet werden. Auch der Saisonkartenverkauf läuft auf Hochtouren. Die Besten aller besten Platze sind bereits weg. Die Guides betonten aber auch, man habe explizit darauf geachtet, dass man auf allen Plätzen im Stadion eine sehr gute Sicht auf das Eisfeld hat. Das können nun auch die Deutschschweizer Donatoren bestätigen. Wie Michael Gisler bestätigte, konnte selbst der Donatoren Club seine Sitz und einige Stehplatz Abos halten und gar noch ausbauen. Für die Mitte September beginnende Saison stehen den Mitgliedern rund 30 Plätze im neuen Stadion gratis zur Verfügung. Der Ticket Pool des dc-hcap erfreut sich deshalb auch grosser Beliebtheit.

 

Ein erstes Forza Ambri im neuen Stadion

Insgesamt wird das neue Stadion der Biancoblu 4 Restaurants, 8 Buvette, 11 Lounges und 23 Sitzplätze für das Dine & View-Angebot umfassen. Insgesamt sind fast 500 Catering-Sitzplätze ein grosser Fortschritt gegenüber dem aktuellen Angebot. Die Osteria Valascia ist dank einer grossen Südterrasse auch täglich geöffnet, um das Stadion jeden Tag zum Leben zu erwecken. Extra wird dafür die Strasse zum Stadion unter Woche für den Allgemeinverkehr geöffnet. Auf der gleichen Ebene ist auch der Fan Shop des HCAP platziert und allenfalls gar die Poststelle von Ambri. Ebenfalls wird die Geschäftsstelle des HCAP in den neuen Bau integriert. Auch akustisch hat die neue Ambri Halle ihren ersten Test bestanden. Es dauerte nämlich auch nicht lang bis ein erstes lautes «Forza Ambri» durch das Stadion hallte zuhören auf allen Seiten des Neubaus. Dies ist nebst dem «Zügeln» des Mythos Ambri und der Ambiance der über 60-jährigen alten Valascia eine weitere Herkulesaufgabe der Verantwortlichen. Alles andere wird aber Top-Modern. Ein riesiger Videowürfel kommt unters Dach, ähnlich wie ihn der englische Premier Club Tottenham erhalten hat. Es gibt genug sanitarische Anlagen, genug Verpflegungsmöglichkeiten für alle Budgets und fast genug Platz. Fast deshalb, weil im untersten Stock die Lagerräume für Gastro und Material bereits knapp geworden sind. Dort befindet sich wie in der alten Valascia auch wieder eine Zivilschutzanlage, welche auch jetzt wieder zur Garderobe einiger Juniorenteams zweckentfremdet wird. Auch vor dem Stadion kämpfen die Ambri Verantwortlichen noch mit dem Archtitektenteam rund um Mario Botta. Für die Planer ist es nicht ästhetisch und ein No-Go, dass vor dem Stadion irgendwelche Zelte oder Fahrbare Stände den imposanten Blick auf die neue Ambri Heimstätte verschandeln. Für die Ambri Verantwortlichen ist es hingegen Business und so eine weitere Einnahmequelle. Hier muss noch ein Konsens gefunden werden.

 

Nur noch vier Monate Zeit

Ein Blick durch das Weite rund der «Nuova Valascia» sagt aber auch, dass es viele der Besucher noch nicht ganz glauben können, dass in vier Monaten, also Ende August die Halle fertig sein muss. Inklusive der Bauabnahme und allfällige Mängel, die ausgemerzt werden müssen. Ein erster Test mit Fans, der wohl mit einem Freundschaftsspiel ausgetragen wird, muss bestanden werden. Der Saisonstart der National-League ist auf Mitte September terminiert und mit Zuschauern geplant, welche aber sich noch der Maskenpflicht beugen müssen. Ambri ist aber nicht Ambri, wenn das nicht gelingt, auch wenn es sehr sportlich ist. Die Geschichte des Leventiner Clubs zeigt aber, dass man schon schwierigere Fälle mit viel Enthusiasmus und Herzblut gelöst hat. Nach der Führung lud der HCAP die Mitglieder des Donatoren-Clubs ins nahe Dazio Grande zum Apero ein, wo man mit der Ambri Delegation zusammen den sehr interessanten Abend ausklingen liess.

 

Text: André Sägesser

Fotos: André Sägesser