Anlässe

Ambrì-Stars zum Anfassen

Ambrì-Stars zum Anfassen

Trainer und Spieler des HC Ambrì-Piotta gaben in der Urschweiz Einblick in den Alltag auf und neben dem Eis.

Rund 80 Mitglieder folgten der Einladung des Donatoren-Clubs HC Ambrì-Piotta und des 100er-Klubs am Dienstag, 27. Juni, zum «Meet & Greet» nach Altdorf. Während des Anlasses mit Apéro und Nachtessen im Uristier-Saal beantworteten CEO John Mischkulnig, Trainer Luca Cereda, die Spieler Dario Wüthrich und Nando Eggenberger sowie Schwinger Matthias Herger den Moderatoren Michi Gisler, Heinz Imhof und Stephan Schwab viele Fragen. Dario Wüthrich und Nando Eggenberger stiessen während der letzten Saison zu Ambrì. Beide spielten unter Skandinavischen Trainern in Zug und Rapperswil–und das ausgesprochen systembezogen. Beide fühlten sich im System gefangen, Abweichungen wurden keine geduldet. Die Kommunikation in Abri sei sehr fair, ehrlich, und es würden keine leeren Versprechungen gemacht. Das schätzt Wüthrich sehr. Und Eggenberger ergänzte: «Die Wärme in Ambrì ist spürbar, und Cereda wirkt sehr menschlich. Trainer Hedlund in Rapperswil fragte mich ab und zu, weil er musste und es gab keine richtige Kommunikation.» In Ambrì werde mit gewissen Freiheiten Hockey gespielt, und das sei einer der Gründe für den Wechsel in die Leventina.

 

Sehr hartes Sommertraining in Ambrì

Eggenberger sprach von sehr harten Trainings und sagte: «Zweimal pro Woche sind wir auf dem Eis. Wir bestreiten sehr viele Office-Trainings, und ich bin noch keinen Sommer so viel gerannt wie in Ambrì.» Dario Wüthrich schätzt die neuen Methoden und die Abwechslung und ergänzte: «Schön finde ich, dass wir nicht ständig auf dem Velo sitzen und uns Hämorrhoiden abholen.» Wenig begeistert äussert er sich über das OYM in Cham und sprach sogar von Übertraining. Da gebe es zu viel Kontrolle, zu viele Tests und zu wenig Feedback. Dass die Athleten-Coaches im OYM nicht zugelassen seien, komme nicht gut an. Wuthrich und Eggenberger wollen sich in Ambrì weiterentwickeln und vor allem konstanter werden. Eggenberger will in Momenten, wo Spiele entschieden werden, auf dem Eis stehen. Zudem möchte er als Powerflügel seine Stärken wie Speed und viel Zug aufs Tor in den beiden ersten Linien sowie im Powerplay voll ausschöpfen.

 

Spieler fördern und dann ziehenlassen

Für Trainer Cereda sind die Feedbacks der Spieler sehr zentral. Er betonte: «Wir müssen an der mentalen Ausdauer und der Resilienz arbeiten, damit wir Niederlagenserien vermeiden oder den Derbyfluch eliminieren können.» Im Sport gebe es keine Magie, um der Erwartungshaltung entgegenzuwirken. Der grösste Feind im Sport sei die Erwartungshaltung. Cereda erinnerte an die 1:3-Niederlage im Viertelfinalspiel Schweiz-Deutschland an der Hockey-WM oder an den Wimbledon-Final Federer gegen Djokovic, als Federer zwei Matchballe vergab. Der Stolz von Ambrì sei die Jugend. «Wir setzen auf sie und freuen uns, wenn Fortschritte ersichtlich sind. Es tut aber gleichzeitig weh, wenn sie nach einigen Jahren zu einem grösseren Verein weiterziehen», so Cereda. Der neue CEO John Mischkulnig bezeichnet sich als kompromisslosen Läufer und Stürmer. Ihm müsse sich niemanden in den Weg stellen. «Ich nehme die Herausforderungen an und suche nach Lösungen. Was dir Ambrì an Emotionen und Leidenschaft schenkt. Arbeitsstunde wert und sprüht am Tagesende Glücksgefühle», so Mischkulnig. Er will Ambrì in Zukunft nicht nur auf dem Eis, sondern auch als wirtschaftliches Unternehmen stabilisieren. Im Herbst und im nächsten Jahr seien Konzerte geplant, die Fans vom Hocker hauen wurden. Am 6. August steht die Mannschafts-vorstellung an und am 7. Oktober der Galaabend mit der ganzen Ambrì-Familie in der Gottardo Arena.